Deutscher Doppelsieg mit historisch schnellen Zeiten
Patrick Lange und Anne Haug gewinnen DATEV Challenge Roth powered by hep
Patrick Lange und Anne Haug heißen die Gewinner des diesjährigen DATEV Challenge Roth powered by hep, der am Sonntag unter Corona-Einschränkungen mit verringertem Teilnehmerfeld, aber perfekten Wettkampfbedingungen und bei strahlendem Septemberwetter in der Triathlon-Hochburg Roth ausgetragen wurde. In einem über weite Strecken sehr spannenden Wettkampf im Männerfeld siegte Lange, der Weltmeister von 2018, bei seiner Premiere in Roth nach überragender Performance in einer historisch schnellen Zeit von 7:19:19 Stunden. Das ist neuer Streckenrekord bei einer allerdings leicht verkürzten Radstrecke von 170 Kilometern. „Es war ein perfekter Tag“, kommentierte Patrick Lange kurz nach seinem Sieg. „Ich bin gut ins Rennen gekommen, beim Zieleinlauf hatte ich dann Tränen in den Augen“. Als Zweiter mit rund elf Minuten Rückstand und einer Zielzeit von 7:30:31 Minuten kam nach einem durchgehend überzeugenden Wettkampf Nils Frommhold ins Ziel, der das Rennen in Roth 2015 schon einmal gewonnen hatte. Überraschender Dritter gleich hinter Frommhold wurde der ehemalige Hindernisläufer Felix Hentschel mit 7:31:12 Minuten.
Während des gesamten Radkurses hatte der ehemalige Radrennfahrer Ruben Zepuntke das Männerrennen dominiert, doch bei Kilometer 6,4 der Laufstrecke am Kanal zog dann aber Weltmeister Patrick Lange locker an ihm vorbei. Nichts mit dem Rennausgang zu tun hatte Mitfavorit Sebastian Kienle, der den Wettkampf auf dem Radkurs, eigentlich seiner Paradedisziplin, vorzeitig beenden musste. Den ganzen Tag schon war es für ihn nicht rund gelaufen, dann hatte auch wieder die Achillessehne Probleme gemacht. „Hier scheint zwar heute die Sonne, aber im Leben scheint halt nicht immer die Sonne“, so kommentierte Sebastian Kienle den für ihn bitteren Ausstieg.
Bei den Frauen konnte die amtierende Weltmeisterin Anne Haug ihre Roth-Premiere mit einem fulminanten Sieg krönen und kam - ebenfalls mit neuem Streckenrekord - nach 7:53:48 Stunden ins Ziel. Ihre Konkurrenz hatte die zierliche Bayreutherin regelrecht deklassiert: Die Zweitplatzierte Britin Laura Siddall hatte im Ziel eine Zeit von 8:25:24 Stunden und damit einen Rückstand von sage und schreibe mehr als 31 Minuten auf der Uhr stehen. Erst bei Kilometer 37 des Laufwettbewerbs hatte Siddall die Britin Fenella Langridge überholt. Langridge, die sich zuletzt quälen musste, kam schließlich als Drittplatzierte mit einer Zeit von 8:27:04 Stunden ins Ziel.
Morgens um 7 Uhr hatte der legendäre Langdistanz-Triathlon mit dem traditionellen Schwimmwettbewerb im Main-Donau-Kanal und bei einer Wassertemperatur von erfrischenden 19,3 Grad begonnen. Es folgte ein leicht verkürzter und veränderter Radkurs über 170 Kilometer und abschließend ein Marathon über 42 Kilometer. Nur wenig Wind und Lufttemperaturen von maximal 25 Grad bildeten die idealen Bedingungen für den Wettkampf, der von den rund 1450 Einzelstartern und 290 Staffeln nach langer „Corona-Durststrecke“ heiß erwartet worden war.
Nachdem 2020 der DATEV Challenge Roth powered by hep - wie nahezu alle Triathlon-Wettkämpfe weltweit - pandemiebedingt abgesagt werden musste und auch 2021 um zwei Monate verschoben wurde, konnten die Fans des traditionsreichen Wettkampfs nun ein grandioses Comeback feiern.