Prerace-Radcheck: Ohne Reifenpanne an die Finishline
Nach monatelangem Training kann ein Raddefekt beim Triathlon-Saisonhöhepunkt im schlimmsten Fall für ein DNF sorgen. Anstatt mit der Finisher-Medaille steht man dann mit leeren Händen da. Bei den Defekten am Rad kommt der klassische „Platten“ am häufigsten vor. Manchmal ist es einfach nur Pech, oftmals liegt es aber auch an Vorbeschädigungen bzw. Abnutzung des Reifens, des Felgenbandes und der Felge. Diese Schäden können im Vorfeld ausfindig gemacht und schnell behoben werden. Wir zeigen euch in diesem Tutorial, wie ihr einen Tubeless-Ready-Laufradsatz mit neuen Tubeless-Reifen, neuem Tubeless-Felgenband und Dichtmilch für den Raceday fit macht.
Vorweg die Vorteile von Tubeless-Reifen im Wettkampfeinsatz
Mittlerweile sind viele Laufräder Tubeless-Ready und entsprechend bietet es sich an, so einen Laufradsatz auch schlauchlos zu fahren
- Geringerer Rollwiderstand - ohne Aufwand eingesparte Watt
- Fahrbar mit weniger Reifendruck – mehr Komfort und geringere Ermüdung Kleine Cuts werden von der Dichtmilch geschlossen, es muss evtl. nur kurz nachgepumpt werden – massive Reifenschäden, bei denen die Tubeless-Dichtmilch versagt, sind auf den meist gut gesäuberten Wettkampfstrecken sehr unwahrscheinlich!
- Kleine Cuts werden von der Dichtmilch geschlossen, es muss evtl. nur kurz nachgepumpt werden – massive Reifenschäden, bei denen die Tubeless-Dichtmilch versagt, sind auf den meist gut gesäuberten Wettkampfstrecken sehr unwahrscheinlich!
Die Laufräder tubeless für den Renneinsatz vorbereiten - so geht’s:
Benötigtes Material
- Tubeless-Reifen
- Tubeless-Felgenband (auf richtige Breite achten – vorher unbedingt nachmessen, entsprechend der Maulweite der Felge - wir haben das DT Swiss Tubeless-Felgenband in 23 mm, passend zu unserem DT Swiss ARC 1400 DICUT DB 62 Laufradsatz mit 20 mm Maulweite verwendet
- Tubeless-Ventile in der passenden Länge
- Tubeless-Milch - wir haben die neue DT Swiss Dichtmilch - 60 ml, die speziell für hohe Luftdrücke (4,5 – 7,5 bar), wie sie bei Triathlon- und Road-Bikes gefahren werden, verwendet. Diese Dichtmilch zeichnet sich dadurch aus, dass größere Feststoff-Partikel beigemischt sind, die Cuts bis ca. 3 mm verschließen können.
Neu: DT Swiss hat eine Dichtmilch speziell für höhere Luftdrücke - © DT Swiss
-
Benötigtes Werkzeug
- Maßband, Schieblehre, um die Maulweite zu messen
- Reifenheber zur Demontage des alten Reifens, evtl. für Aufziehen des neuen Reifens
- Spitzer Gegenstand (kleiner Schraubenzieher, Speiche) fürs Stechen des Ventillochs
- Schere, zum Abschneiden des Felgenbands
- Ventil-Schlüssel, zur Demontage bzw. Montage des Ventils
- Stand-Luftpumpe (evtl. Kompressor bzw. Stand-Luftpumpe mit Tubeless-Booster)
Die Arbeitsschritte im Überblick
- Schritt 1: Reifen-Check: Gibt es ausgeprägtere Beschädigungen bzw. starke Abnutzung der Lauffläche
- Schritt 2: Wenn der Reifen erneuert werden muss – Material und Werkzeug bereitlegen
- Schritt 3: Alten Reifen demontieren und altes Felgenband abziehen
- Schritt 4: Felgen-Check - das Felgenbett, die Felgenflanken und Felgenhörner auf Beschädigungen untersuchen
- Schritt 5: Neues Felgenband kleben – Start ca. 10 – 15 cm neben dem Ventilloch – am Ventilloch überlappen lassen (dort 2-lagig).
- Schritt 6: Neues Felgenband gut andrücken und evtl. kleine Luftblasen rausdrücken
- Schritt 7: Ventilloch vorsichtig stechen – z.B. mit kleinem Schraubenzieher, Speiche
- Schritt 8: Tubeless-Ventil einsetzen und gut fixieren, damit es sich beim Aufpumpen nicht nach innen verschieben kann und Luft entweicht
- Schritt 9: Reifen-Montage – Start gegenüber dem Ventilloch, bevor das letzte Stück der Reifenwulst über das Felgenhorn gedrückt wird, den Reifen mittig in den tieferen Teil des Felgenbetts drücken. So gewinnt man mehr Spielraum. Gegebenenfalls vorsichtig mit Reifenhebern unterstützen. In „schwierigen Fällen“ die Felge und Reifenwulst mit etwas Spülwasser benetzen, so flutscht der Reifen leichter übers Felgenhorn.
- Schritt 10: Leicht aufpumpen, damit sich die Reifenwülste Richtung der Felgenflanken bewegen. So ist sichergestellt, dass anschließend beim Auffüllen der Dichtmilch auch keine Sauerrei entsteht!
- Schritt 11: Ventil abschrauben
- Schritt 12: Dichtmilch einfüllen – gut schütteln, für das Einfüllen das Laufrad mit dem Ventil auf 8-Uhr-Stellung bringen.
- Schritt 13: Ventil wieder einsetzen und festziehen
- Schritt 14: Reifen final aufpumpen lt. Luftdruckempfehlung des Reifenherstellers. Anschließend Laufrad
drehen/schwenken, damit sich die Dichtmilch gut verteilt. - Schritt 15: Laufräder montieren und unbedingt Trainings-Testfahrt/en durchführen. Evtl. Montagefehler können dann dort ausfindig gemacht werden.
Viel Spaß beim Rad-Check und viel Erfolg im Wettkampf (bei Problemen den Radmechaniker des Vertrauens aufsuchen).