„Das größte Rennen des Jahres“
Stimmen der Tops bei der Challenge-Pressekonferenz
Erst bei der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag wurde das Top-Starterfeld des diesjährigen DATEV Challenge Roth powered by hep bekannt gegeben, der am kommenden Sonntag, den 5. September, in der Triathlon-Metropole Roth über die Bühne geht – unter Corona-Bedingungen und kleinerem Starterfeld, aber gewohnter Begeisterung und Herzlichkeit. 1.490 Einzelstarter und 290 Staffeln gehen nach aktuellstem Stand diesmal an den Start, wie Veranstalter Felix Walchshöfer bekannt geben konnte. Sichtlich bewegt, richtete er seinen überaus herzlichen Dank an die Landkreisbehörde, die die legendäre Triathlonveranstaltung mit strengem Hygienekonzept möglich gemacht hatte.
„Vorhang auf“ hieß es dann für die vorher noch geheim gehaltenen Top-Starter. Die Überraschung gelang: Das Feld dürfte wohl das stärkste der Saison sein. Und so nahmen keine Geringeren als die Hawaii-Sieger Anne Haug, Sebastian Kienle und Patrick Lange auf dem Podium in der Kulturfabrik Platz. Auch Titelverteidiger Andi Dreitz ist wieder am Start, des Weiteren die deutschen Asse Nils Frommhold (Roth-Sieger 2015), Franz Löschke, Ruben Zepuntke und nicht zuletzt der Neuseeländer Braden Currie. Das Frauenfeld verstärken die Britin Laura Siddall, die Kanadierin Rach McBride und Sarah Crowley aus Australien.
Anders als sonst gab es bei der Pressekonferenz von den Tops kaum markige Kampfansagen zu hören, dafür aber fast unisono große Dankbarkeit und die Freude, überhaupt wieder bei einem der ganz großen Triathlon-Events starten zu können. „The biggest Race of the Year“ nannte es „Purple Tiger“ Rach McBride so treffend und sprach damit den anderen Tops auf dem Podium aus dem Herzen.
Anne Haug, die amtierende Hawaii-Siegerin von 2019 (2020 fand das Rennen nicht statt), war regelrecht euphorisch, jetzt endlich mit einem Jahr Verspätung ihr Heimrennen in Roth machen zu dürfen. „Ich wohne ja nur eine Stude weg von hier und dieses Rennen ist ein Traum, der jetzt endlich für mich wahr wird“. Seit ihrem Sieg auf Hawaii 2019 konnte sie pandemiebedingt keine Langdistanz mehr machen und weiß aktuell nicht so genau, wo sie leistungsmäßig steht – das trifft auch auf die meisten anderen Tops zu. Haug: „Ich hoffe auf einen starken Marathon und werde einfach einen Schritt nach dem anderen machen“.
Von der außergewöhnlich herzlichen Stimmung in Roth schwärmten nahezu alle, vor allem der mehrfache Ironman-Sieger Braden Currie aus Neuseeland, der zum zweiten Mal in Roth startet und auf ein schnelles Schwimmen hofft.
„Ich muss es einfach nochmal machen“, sagte der Sieger von 2015 Nils Frommhold – von seinem Triumphrennen kann er sich nur noch an wenige Momente erinnern. Die Strecke liegt ihm sehr, er geht optimistisch an den Start und sorgte für Lacher mit seinem Wunsch, im Ziel „mal wieder mit Champagner rumzuspritzen“. Auch Andi Dreitz, der als Titelverteidiger mit Startnummer 1 ins Rennen geht, sagte wie Frommhold: „Ich muss das nochmal erleben“. Er will sich ganz auf sein eigenes Rennen konzentrieren und einfach „schauen, was geht“.
Sebastian „Sebi“ Kienle ist als Roth-Champion und mehrfacher Starter des DATEV Challenge Roth powered by hep mit der Strecke bestens vertraut, wenn auch der Radkurs – Kienles Paradedisziplin – diesmal anders sein wird. Kienle, der sehr gut trainiert hat, aber zuletzt auch Probleme mit der Achillessehne hatte, will nicht von Sieg sprechen, „dazu hab ich im Moment nicht genug Selbstvertrauen“, will aber seine Chancen „aggressiv nutzen“.
Das will definitiv auch Weltmeister Patrick Lange, der zum ersten Mal in Roth antritt und sich „mega freut, endlich Teil der Community zu werden“. Er „kann es kaum erwarten“ und hat sich nach der Hawaii-Absage sofort in Roth gemeldet, um einen Startplatz zu bekommen. Roth als „Ursprungsort des Triathlon in Deutschland“ (O-Ton Lange) sei für ihn schon lange ein Bucket List Race. Am Sonntag geht es für ihn darum, „an der Startlinie zu stehen, die Stimmung aufzusaugen und mein Bestes zu geben“. Es wird sich zeigen, wie gut sein Bestes ist.