Fünf Weltmeister im Rennen um die Krone von Roth
Weltweit bestbesetzte Langdistanz des Jahres
ROTH. Am 25. Juni 2023 gehen mit Patrick Lange, Anne Haug, Sebastian Kienle, Daniela Ryf und Chelsea Sodaro gleich fünf Hawaii-Champions in Roth an den Start. Inklusive Magnus Ditlev, Andi Dreitz und Nils Frommhold werden sieben Athletinnen und Athleten, die bereits ganz oben auf dem Rother Podest standen, das Topfeld anführen. Dazu gibt Laura Philipp ihr Debüt im fränkischen Triathlon-Mekka. Alle Triathlonfans können sich auf ein rekordmäßiges Rennen sowohl im Frauen- als auch im Männerfeld freuen. Auf der traditionellen Auftakt-Pressekonferenz fand das erste Stelldichein der Tops an.
Titel-Hattrick für Anne Haug?
Bei den Damen genießt die zweifache Roth-Siegerin und Weltmeisterin 2019 beim Schlagabtausch der besten Triathletinnen der Welt Heimspiel. Die Bayreutherin gewann sowohl 2021 als auch 2022 den DATEV Challenge Roth powered by hep in beeindruckender Manier. Anne Haugs überragendes Können zeigte sie mit beeindruckenden Auftritten 2023, etwa als Siegerin bei den PTO European Open im Mai oder beim Challenge Gran Canaria. Sie möchte „auf ihre Stärken vertrauen“, so die Bayreutherin auf der Pressekonferenz am Donnerstag. „Zum Gewinnen muss ich Geduld haben.“
Roth-Debüt für amtierende Weltmeisterin
Anne Haug trifft beim Wettkampf der Ausnahmekönnerinnen auf die stärkst mögliche Konkurrenz. Angeführt wird diese durch niemand geringeren als die amtierende Hawaii-Siegerin Chelsea Sodaro. Ihr Start in Roth wird ihre dritte Langdistanz überhaupt. Die 33-jährige Mutter gewann im Oktober die Ironman-Weltmeisterschaft mit der zweitschnellsten dort jemals aufgestellten Zeit in 8:33:46h. Die Triathlonfans weltweit dürfen gespannt sein, ob die US-Amerikanerin ihren Coup im Home of Triathlon wiederholen kann.
„Wer das Rennen gewinnen will, muss den Weltrekord brechen“
Auch die Triathlon-Seriensiegerin der letzten Jahre möchte ein solches Rennen natürlich nicht verpassen. Mit fünf Weltmeistertiteln auf der Langdistanz, zwei Roth-Siegen und der zweifachen Auszeichnung als Schweizer Sportlerin des Jahres gilt für viele Daniela Ryf als die beste Triathletin aller Zeiten. Nach 2016 und 2017 steht die 35-Jährige zum dritten Mal an der Startlinie beim größten Langdistanztriathlon der Welt. In Roth stellte sie 2016 auch ihre persönliche Bestzeit von 8:22:04h auf. Nach Platz acht auf Hawaii möchte sie 2023 sicherlich wieder die vorderen Ränge bei einem großen Rennen angreifen. „Ich war zweimal hier und habe super Erinnerungen“, erklärt die Schweizerin. „Das Rennen wird heiß und voller Passion werden. Wer das Rennen gewinnen will, muss den Weltrekord brechen.“
Laura Philipp gibt wie Chelsea Sodaro 2023 ihr Debüt beim DATEV Challenge Roth powered by hep, nachdem sie 2019 ihren Start verletzungsbedingt kurzfristig absagen musste. Von allen aktiven Athletinnen hat Philipp mit 8:18:20h die schnellste persönliche Bestzeit. Damit war sie beim Ironman Hamburg 2022 nur sieben Sekunden langsamer als Chrissie Wellington bei ihrer 2011 aufgestellten Weltbestzeit in Roth.
Breiter Kreis der Favoritinnen
Einiges zu erwarten ist auch von Fenella Langridge oder Lisa Norden.
Dass Fenella Langridge das Rennen in Roth liebt, zeigte sie nicht zuletzt durch ihre stimmungsvolle Fahrt über den Solarer Berg – einer der Triathlonmomente des vergangenen Jahres. Bei ihrem Roth-Debüt 2021 gelang ihr auf Anhieb der Sprung aufs Podest. 2022 musste sie sich nur Anne Haug geschlagen geben.
Mit 38 Jahren kommt die Olympiazweite 2012 Lisa Norden zum Debüt nach Roth. Norden wurde Fünfte auf Hawaii und Sechste bei der Ironman-WM in Utah im Mai 2022 und könnte bei ihrem ersten Start in Roth sicherlich für eine Überraschung sorgen.
Spannung und Rekorde auch im Männerfeld vorprogrammiert
Auch bei den Männern bahnt sich am 25. Juni ein furioses Rennen an. Beim DATEV Challenge Roth powered by hep 2023 messen sich wieder einmal die besten Athletinnen und Athleten der Welt. An der Spitze des Männerfeldes treffen die Sieger der Vorjahre auf die Young Guns des Sports.
Einer der schon in jungen Jahren gezeigt hat, was in ihm steckt, ist Magnus Elbæk Ditlev. Mit einer Ausnahmeleistung ließ der 25-Jährige beim DATEV Challenge Roth powered by hep im letzten Jahr alle Konkurrenten hinter sich und geht 2023 als Titelverteidiger ins Rennen. Den Streckenrekord von Jan Frodeno verpasste Ditlev bei seinem Sieg dabei um gerade mal neun Sekunden. So steht er völlig verdient aktuell auf Rang drei des World Rankings der Professional Triathletes Organisation.
Marathon unter 2:30h?
Einer der ganz großen deutschen Favoriten auf den Sieg im Triathlon-Mekka Roth ist zweifellos Patrick Lange. Auf der Pressekonferenz erklärte der Wahl-Salzburger, dass er einen Marathon unter 2:30h angehen möchte. „Die Strecke und Stimmung gibt es her.“ Bei seinem Roth-Debüt 2021 gewann der Wahl-Salzburger auf Anhieb. „Roth ist mir ans Herz gewachsen, so dass ich auch was zurückgeben möchte“, schwärmt Lange. Bei der vergangenen Ausgabe des DATEV Challenge Roth powered by hep belegte der zweifache Hawaii-Sieger den zweiten Platz hinter Ditlev. Dass der 36-Jährige in absoluter Topform ist, bewies Lange beim Ironman Israel im November. Dort stellte er mit 2:30h einen beeindruckenden Laufrekord beim Marathon im Rahmen einer Langdistanz auf.
Übernimmt die junge Garde das Triathlonzepter?
Mit 24 Jahren noch geradezu am Anfang seiner Triathlon-Karriere steht der Franzose Sam Laidlow. Er sorgte beim Ironman Hawaii 2022 für Furore und krönte sich völlig überraschend zum Vize-Weltmeister – noch dazu mit der zweitschnellsten Zeit in der Historie von Hawaii. Mit 4:04:36h stellte er dort sogar einen All-Time-Radrekord auf, was ihm sicherlich auch auf der schnellen und von Fans gesäumten Strecke in Roth zuzutrauen ist.
Auch mit Daniel Bækkegård wird in Roth zu rechnen sein. Er reist mit einer persönlichen Bestzeit von 7:43:40h zum ersten Mal ins Frankenland. Mit 26 Jahren nur knapp zwei Jahre älter als Laidlow sammelte der Däne speziell auf der Mitteldistanz prestigeträchtige Trophäen. Er ist amtierender Ironman 70.3 Europameister und belegte bei der 70.3-WM den dritten Rang. Beim PTO Collins Cup gelang ihm 2021 mit Team Europe der Sieg in Šamorín.
Alte Bekannte in Roth mit Topchancen
Nur circa 30 km von seinem Wohnort Nürnberg entfernt, kann Andi Dreitz erneut für einen fränkischen Spitzenrang sorgen. Unvergessen bleibt sein Triumph beim Heimspiel in Roth 2019. Bei seiner fünften Teilnahme beim DATEV Challenge Roth powered by hep ist erneut eine Topplatzierung möglich.
Ähnliches gilt auch für Joe Skipper. Der Brite hat nach seinen beiden zweiten Plätzen in Roth 2016 und 2017 für ordentlich Aufsehen im Triathlonzirkus gesorgt. Mit insgesamt sieben Ironman-Titeln und mehreren Streckenrekorden ist der 34-Jährige einer der erfolgsreichsten Triathleten der vergangenen Jahre. Seine persönliche Bestzeit von 7:41:07h lässt erahnen, wozu Skipper in Topform in Roth fähig ist.
2015 stand Nils Frommhold bereits ganz oben auf dem Podest und konnte mit der deutschen Meisterschaft in Roth damals seinen größten Karriereerfolg verbuchen. Der 36-jährige Berliner vom Erdinger Active Team hat bereits jede Stufe des Rother Podiums erklommen, bei seinem letzten Auftritt 2021 wurde er hinter Patrick Lange Zweiter. Gegen einen erneuten Podiumsplatz 2023 hätte Frommhold sicherlich nichts einzuwenden.
Kurzfristig auf die Startliste manövriert hat sich Pieter Heemeryck. Der Belgier wurde Anfang Juni Zweiter der Ironman European Championships und möchte sich in Roth mit einem erstklassigen Starterfeld messen. Der 33-jährige Belgier konnte 2019 die Challenge-Weltserie für sich entscheiden. Nach 2021 ist dies sein zweiter Start in Roth.
Erster amerikanischer Sieger in Roth?
Ein Kandidat für einen ersten US-amerikanischen Männersieg in Roth ist 2023 Ben Kanute. Er feierte seine größten Erfolge bislang auf der Mitteldistanz und wurde im Oktober Vizeweltmeister bei der Ironman 70.3 WM. Bei seinem ersten Start über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen belegte er gleich Rang Drei beim Ironman Arizona in einer Zeit von 7:51:25h.
„Droge Roth funktioniert noch verdammt gut“
Für Sebastian Kienle „funktioniert die Droge Roth noch verdammt gut“, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Rennen erklärt. „Es wird zwar nicht meine letzte Langdistanz sein, aber meine letzte relevante.“ Der Publikumsliebling hat bereits vor vielen Monaten seinen Abschied vom Profitriathlon verkündet. 2010 begann seine Langdistanz-Karriere in Roth. Nach dem Hawaii-Sieg 2014, den Sieg bei der Ironman 70.3 WM 2012, dem Roth-Sieg 2018 und unzähligen weiteren Titeln feiert Sebi am 25. Juni 2023 den Abschied seiner glorreichen Profikarriere bei seinem letzten Langdistanzrennen in Deutschland. Welch passenderen Rahmen gibt es dafür als einen Start an dem Ort, der mit so vielen Gänsehautmomenten verbunden ist?
Unberechenbarkeit im Topfeld vorauszusehen
Bradley Weiss könnte in Roth auch ein Kandidat fürs Podest sein. Der Südafrikaner verpasste im vergangenen Jahr das Podium nur um 80 Sekunden und finishte als Vierter.
Die komplette Profiliste ist zu finden auf www.challenge-roth.com
Die komplette Pressekonferenz on Demand: https://www.youtube.com/watch?v=_mdRpnMMLvM
Bilder der Pressekonferenz werden zeitnah hochgeladen und können zur redaktionellen Verwendung kostenfrei verwendet werden: https://www.picdrop.com/challengeroth/ROTH2023prerace