Die Geschichte des Rother Triathlons
Wenn man so will, waren wir bereits Anfang der 2000er-Jahre Vorreiter in Sachen Home-Office – wir hatten damals schlicht und einfach noch kein Büro, von dem wir das Rennen aus hätten organisieren können. Deshalb musste der „königliche Keller“ (der Keller von Queen Mum Alice) als Challenge-Headquarter ab Ende 2001 für die Organisation des Rennens herhalten. Trotz modernster Technik war das Thema Digitalisierung damals noch für uns alle Neuland.
Die Anmeldung lief damals noch etwas anders ab als wir es heute gewohnt sind; die rund 2000 Athletinnen und Athleten vom ersten Challenge werden sich erinnern; Per Brief, per Telefonanruf oder dem guten, alten Fax konnten sich die Sportlerinnen und Sportler das ganze Jahr über bei uns melden, um im Juli zu starten. Nach dem ersten Kontakt haben wir den Interessierten wiederum per Post einen Anmeldebogen zugeschickt. Dieser Bogen musste vollständig ausgefüllt, ergänzt mit einem Portraitfoto und der Bestätigung der Überweisung an uns zurückgeschickt werden. Beim Check-In in der Rennwoche wurde von unserem Team des Athletenservice nochmal alles kontrolliert. Wenn alles gepasst hat, standen den 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und dem Marathon am Ende nichts mehr im Wege.
Man konnte über die Distanz so schnell sein, wie man wollte – nach der Veranstaltung brauchte man aber noch etwas mehr Geduld als heute, bis man sein offizielles Ergebnis zertifiziert bekam. Bilder vom Rennen sowie die offiziellen Urkunden, die unser Partner marathon-photos heute unmittelbar nach dem Rennen zur Verfügung stellt haben wir ebenfalls postalisch verschickt. Bei der Menge sicherlich absolut verständlich, dass es einige Wochen dauerte, bis auch die Athletin in Neuseeland ihr Zertifikat in Händen halten konnte.
Triathlon in Roth seit 1984
2002 fand die erste Austragung des Challenge Roth statt. Die Wurzeln des Triathlons in Roth reichen aber deutlich weiter zurück. Im Jahr 1984 schwappte das Triathlonfieber beim 1 „Frankentriathlon“ über 700 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen nach Roth. 1988 feierte der Ironman Europe Premiere - wie heute über die vollen 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. In den 90er Jahren etablierte sich der Triathlon in Roth als Institution im Landkreis und im Sportkalender. Die Euphorie war bereits im letzten Jahrtausend greifbar, auch damals säumten hunderttausende Fans die Strecke, Weltbestzeiten wurden regelmäßig verbessert, der Triathlonlandkreis Roth lebte bereits in der Anfangszeit förmlich diesen Sport.
Und wie ist das jetzt mit der Challenge Family?
Aus Ironman Europe wurde Challenge Roth. Wegen unakzeptabler organisatorischer und finanzieller Forderungen wurde der Vertrag mit der World Triathlon Corporation Anfang des neuen Jahrtausends gekündigt. 2002 wagt Herbert Walchshöfer nach der Rückgabe des Ironman-Labels 2001 einen Neuanfang – und gründet das neue Label „Quelle Challenge Roth“.
Die Premiere am 14. Juli 2002 gelingt auf Anhieb – und auf höchst überzeugende Art. „Roth bleibt Roth“ jubeln die Zeitungen und: „Fans bleiben ihrem Triathlon treu“.
Nach weiteren erfolgreicheren Austragungen folgte 2007 das zweite Rennen der Serie im neuseeländischen Wanaka. Von Roth aus begann die Expansion der Marke Challenge, die nach dem tragischen Tod von Gründer Herbert Walchshöfer zunächst auf die Schultern seiner Witwe Alice sowie Felix und Kathrin verteilt wurde.
Nach der Erweiterung der Serie auf über 35 Wettkämpfe zogen wir uns im Jahr 2015 aus der Challenge Family zurück. Seitdem kümmern wir uns als TEAMCHALLENGE ausschließlich mit einem kleinen Team und viel Herzblut um den Triathlonklassiker in Roth.
Parallel organisiert die Challenge Family mit Sitz im niederländischen Almere über 30 Rennen rund um den Globus. Natürlich sind wir regelmäßig mit den Kolleginnen und Kollegen der Serie in Kontakt, z.B. besuchen wir jährlich das Treffen der Race Directors aller Rennen. Ein Austausch ist uns auch wichtig mit Vertretern der Professional Triathletes Organisation, von Ironman Deutschland, mit denen wir z.B. jedes Jahr sprechen, um Terminkollisionen zu vermeiden und vielen unabhängigen Rennen – alles mit dem Ziel, das Rennen und den Triathlonsport im Allgemeinen für Fans, Athletinnen und Athleten oder Volunteers jedes Jahr ein kleines bisschen besser zu machen.
Unsere Volunteers – schon immer Weltklasse!
Im Triathlon und in Roth hat sich vieles geändert. Einiges was früher normal war, ist heute nur noch schwer vorstellbar. Strecken wurden angepasst, Techniken haben sich verändert und nicht zuletzt Corona hat einiges durcheinandergewirbelt.
Was gleichgeblieben ist, ist die Begeisterung der vielen Helferinnen und Helfer sowie die Leidenschaft und die Herzlichkeit des ganzen Triathlonlandkreises Roth. Darauf sind wir besonders stolz und außerordentlich dankbar. Denn ohne dies wäre Triathlon in Roth so nicht möglich.